Abhängigkeit von Staat und Institutionen
Ich beobachte die Entwicklungen und Reaktionen in der Bevölkerung rund um Corona nun schon seit April intensiv, und das umso mehr, wie ich mich selbst aktiv in die Bewegung um Aufklärung und Erhalt unserer Grundrechte einbringe.
Zwei Grundtendenzen fallen da besonders auf.
Auf allen Demonstrationen (Ausnahme war Leipzig) und auch in unseren kleinen Gruppen ist das durchgängig zu beobachten. Die etablierte Mittelschicht, nicht zu verwechseln mit der politischen Mitte der Gesellschaft, und die Jugend, sind unterrepräsentiert. Sollte es doch gerade die Jugend sein, die sich um ihre Zukunft betrogen sieht, die ihr Leben, ihre Freiheit massiv eingeschränkt und bedroht sieht. Doch dem ist interessanter- und fatalerweise nicht so. Die Jugend sitzt mehrheitlich am Computer, hockt in den vier Wänden, genau wie es die perfiden Werbevideos der Bundesregierung zu Corona suggerieren. Für mich, als Jugendliche in der DDR aufgewachsen, die wir an jeder Ecke irgendwo in Rebellion gegen das System gingen, ob direkt oder indirekt, ob offen oder versteckt, ob bewusst oder instinktiv, weil wir nicht frei leben durften, ist das zum Teil völlig unfassbar. Was höre ich dagegen heute? Ach, das bissl Maske – schon dran gewöhnt u.ä. Sätze, weil sie noch nicht einmal die Tragweite dessen, was gerade geschieht, erfassen können oder wollen – gute Frage…
Eine Ursache – Selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben sind keine Tugenden, die sie in der Schule heute vermittelt bekommen. Laute Proteste, wenn man andere für vermeintliche Fehlentwicklungen und Zeitgeist-Probleme verantwortlich machen kann – da sind sie schnell dabei, doch wenn es an Eigenverantwortung und individuelle Freiheit geht, sieht es nicht gut aus um den Willen, sich dafür einzusetzen, dann sind so wichtige Themen wie gesunde Ernährung, natürliches Leben, Eigenverantwortung bei Gesundheit plötzlich unwichtig. Plötzlich schwimmt die Jugend, von Natur aus eigentlich rebellisch, völlig willenlos mit im Strom der schweigenden gehorsamen Mehrheit.
Doch warum schwimmen auch andere Bevölkerungsschichten, gerade die "Mittelschicht", so willenlos und einsichtig mit?
Für mich gibt es da 2 entscheidende Faktoren.
1. Abhängigkeit. Noch niemals in der Geschichte gab es in DE eine Bevölkerung, die so abhängig vom Staat und seinen Institutionen war, egal ob direkt oder indirekt. In diesem Fall sind es die indirekt Abhängigen, die besonders eine Rolle spielen. Noch nie zuvor waren so viele Menschen so hoch verschuldet, haben sich ihr Nest im „Wohlfahrtsstaat“ damit erkauft, dass sie sich an Banken und damit auch ihre Arbeitgeber „verkauft“ haben. Ich war und bin zum Teil davon auch noch betroffen, wenn auch nur noch marginal, schreibe also keineswegs aus der Perspektive des erhobenen Zeigefingers und der Besserwisserin.
Wenn man heute Standpunkte erfragt, und danach hinterfragt, warum sie sich trotz der vorhandenen kritischen Meinung nicht aus der Deckung trauen, dann kommt immer und immer wieder sinngemäß die eine Antwort: ich habe Angst etwas zu verlieren. Angst vor Mobbing im Job, vor Stigmatisierung und Verlust des Arbeitsplatzes. Dahinter stecken die Angst vor sozialem Abstieg, Kreditkündigungen, Verlust des Hauses, der Existenz.
Ganz nebenbei – was ist von unserer freien Gesellschaft, von Meinungsfreiheit übriggeblieben, wenn das die Beweggründe der Menschen sind, nicht mehr frei zu sagen, was sie denken, oder dafür einzutreten? Die Phrase, die Manche noch immer auf den Lippen haben, wir haben doch Demokratie, ihr könnt frei sagen, werdet nicht dafür eingesperrt, ist so hohl, wie demaskierend für das Verständnis von Demokratie.
Ja, heute verlieren in unserem Land wieder Menschen ihre Arbeit, werden Menschen stigmatisiert, sogar gesundheitlich bedroht, wenn sie frei zu ihren Überzeugungen stehen, und das wird praktiziert bei normalen Berufen und Arbeitgebern, bei Medien, bei Künstlern, neuerdings im Gesundheitswesen, in Verbänden und Institutionen, fast überall in der Gesellschaft. Politiker und Medien betreiben ein Geschäft der Einschüchterung, der Angst – die größte Schande dieser Republik!
Insofern ist die Freiheit in dieser Gesellschaft schon längst nur eine höchst relative Freiheit, abhängig vom beruflichen und gesellschaftlichen Stand und der erkennbaren Gesinnung.
Da stellt sich mir sogar die Frage, wo die Freiheit mehr bedroht war, in der DDR oder heute in unserem Land? Schlechter Scherz? Beileibe nicht. Wenn mir vor 33 Jahren jemand so eine Frage in den Mund gelegt hätte, hätte ich ihm einen guten Psychologen empfohlen. Doch heute haben sich die Dinge dramatisch verschoben, unsere Demokratie ist nur noch eine Scheindemokratie, schriftlich verankert, jedoch real weitgehend ausgehebelt.
Im Kontext meiner vorherigen Betrachtungen zu Abhängigkeit waren die DDR-Bürger definitiv freier, weniger vom Staat und seinen Institutionen abhängig. Klar, die Grenzen waren für die Massen zu, die Welt verschlossen, doch in ihrer individuellen Abhängigkeit waren sie freier. Kaum jemand hatte Kredite, denn ein freies Geldwesen gab es nicht. Die Mangelwirtschaft der DDR, bei gleichzeitiger Arbeitspflicht, führte nicht zu völligem Existenzverlust, wie das heute möglich ist. Seinen Job konnte man verlieren, aber nicht seine Existenz. Die Differenz zwischen einem angepassten Leben und alternativem Leben in der Mangel- und Schwarzmarktwirtschaft der DDR war nicht sehr groß, oft ging des der zweiten Gruppe wirtschaftlich sogar besser. Insofern waren wir, trotz ständigem Wissen um die Allmacht der Stasi, freier in unseren Möglichkeiten, uns zu äußern, und am Ende auch in den Aktivitäten, die zum Sturz des Regimes führten. Heute kann sich die Regierung recht gut darauf verlassen, dass ihr die Schäfchen brav folgen, denn die subtilen Mittel der Beeinflussung, Bedrohung, Einschüchterung und damit Unterdrückung, sind vielfach effektiver, als die doch eher brachialen Methoden in der DDR zu dieser Zeit.
Das Grundprinzip ist immer wieder das Gleiche, egal wie die Revolutionen seit dem Mittelalter hießen. Auch wenn sich die Verhältnisse und Inhalte der Begrifflichkeiten natürlich verschoben haben. Die nichts „Besitzenden“ treiben die Umbrüche, die „Besitzenden“ schauen zu und warten ab, und sind dann oftmals diejenigen, die den Lohn des Opportunistischen Handelns ernten.
So höre ich also leider immer wieder die Sätze: ich halte mich bedeckt, habe Verantwortung etc. Ja, alles verständlich, doch letztendlich ist es Feigheit, Opportunismus und das Verstecken hinter den Abhängigkeiten, in die man sich begeben hat.
Dabei ist es relativ leicht, sich von einigen Klammern zu befreien. Es gibt sogar Berufsgruppen, die könnten das ganze Konstrukt der Corona-Lüge, das Kartenhaus der Angst-Zahlen sofort zum Einsturz bringen. Wer heute Pfleger ist, oder andere med. Berufe ausübt, der mag die Angst haben, seine Stelle oder seine Approbation zu verlieren. Doch gerade sie sind es, auf die das System angewiesen ist. Wenn Sie sich solidarisieren, sich absprechen, Netzwerke bilden, dann können ihnen solche Drohungen nichts anhaben. Welche Alternativen hat der Staat denn? Das ist natürlich ein Paradebeispiel. Doch letztlich gilt das überall. Niemand muss für sich allein den Helden spielen! Gleichgesinnte suchen und vernetzen ist das Geheimnis, um aus dieser bedrohlichen Lage herauszukommen.
Der zweite wichtige Faktor ist die persönliche Komfortzone, die Gewohnheit, in der man sich eingerichtet hat, die gelernte Selbstverständlichkeit unserer bisherigen Gesellschaft.
Ganz viele Menschen können und wollen nicht wahrnehmen, dass sich rings um sie etwas gravierend verändert hat in unserem Land und der Welt. Sie wollen nicht wahrhaben, dass die Zeit der nationalen Besonderheit und „Beschütztheit“ vorbei ist, sie wollen nicht wahrhaben, dass Politiker nicht mehr nur nationale Interessenvertreter der Wähler sind, nur unser Bestes wollen, sondern internationalen Entwicklungen und Einflüssen unterliegen, mächtigen Gruppierungen und Finanzmächten gegenüberstehen, die alles andere als nationale Interessen verfolgen. Internationaler Lobbyismus ist eine der größten Gefahren in unseren Gesellschaften. Nie gab es finanzstärkere Interessengruppen, die heute unbegrenzt und ohne jede demokratische Legitimation weltweit agieren, und keinen Halt vor nationalen Regierungen und Institutionen machen. Der Glaube, eine zentralistisch regierte Welt, verbunden mit den unbegrenzten Möglichkeiten der Digitalisierung und Überwachung, könne eine bessere Welt sein, zeigt neue, teilweise größenwahnsinnige Auswüchse. Das alles hat heute mehr Einfluss auf unsere Leben, als der Masse bewusst ist, und als es viele wahrhaben wollen.
Die unterschwellige Angst ist groß, aus dem Lebenstraum der letzten Jahrzehnte aufzuwachen, und zu erkennen, dass die Welt sich dramatisch global verändert hat, und das dies vielfach keine guten Auswirkungen auf unser Leben, schon gar nicht auf natürlich-gesundes nachhaltiges Leben hat.
Doch verdrängen schützt nur für kurze Zeit, das Aufwachen wird umso härter sein.
Denn was wäre denn das Ergebnis des Versteckens hinter seinen Abhängigkeiten, Verantwortlichkeiten, oder – siehe zweiter Aspekt – dem Verdrängen der sich dramatisch veränderten Welt? All die aktuell schon realen oder noch möglichen Szenarien treten ein. Man wusste es, ahnte es, sah es, aber man traute sich nicht. Dennoch geschah es, und nun dreht sich der Spieß der Verantwortlichkeit plötzlich um. Man muss etwas akzeptieren, umsetzen, verantworten, dass man nicht wollte, evtl. sogar einen selbst oder seine Kinder bedroht und schädigt, nur weil man sich nicht traute, dagegen anzukämpfen.
Ist das eine echte Lebens-Alternative?
Das ist die Frage, die jeder für sich beantworten muss - meine Antwort ist klar!
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