Von der Raupe zum Schmetterling
Expose

An dieser Stelle als Vorgeschmack ein kurzer Abriss der Handlung im Buch


Transfrau? Ja, genau!


Auf dem Weg zu meiner Identität


Bereits deutlich in der zweiten Hälfte ihres Lebens, erkennt die Autorin nach langen Jahren der Unwissenheit, der Unsicherheit, des Zweifelns und Zögerns endlich den Grund ihrer lange Jahre bestehenden Probleme mit sich, mit ihrer Identität, und macht sich auf den mühsamen, erkenntnisreichen, letztlich aber schönen und spannenden Weg zu ihrem wahren Ich.


Das Buch erzählt auf der einen Seite über den Weg und die Prozesse, die die Autorin beschritt und vollzog, spannt dabei einen Bogen von der frühen Kindheit, den Erinnerungen an die Zweifel und Probleme, die sie bereits in den frühen Jahren der Pubertät hatte, ohne jedoch die geringste Ahnung über den Grund dieser Themen zu haben, über die Zeit des Verdrängens, der Phase der Erkenntnis und des Starts in ihr neues Leben, bis zum heutigen Stand.

Die wichtigsten Etappen, die sie durchschritt, Einschnitte, die sie erfuhr, Erlebnisse, die sie hatte, Handlungen, die sie in ihrem Leben vollzog, all die Höhen und Tiefen dieser Prozesse versucht die Autorin in Kürze mit ihrem alles überspannenden Thema zu verbinden – ihre Transidentität.


Doch dieses Buch versteht sie nicht nur als biographische Erzählung über ihren Weg und ihr Leben. Sie hat auf diesem Weg eine riesige Menge an Erfahrungen gesammelt, Erkenntnisse über sich, ihr Umfeld und die Gesellschaft gewonnen, vielfältige Erfahrungen über den unvermeidlichen Umgang mit Behörden, Ärzten und Krankenkassen gemacht.

Diesen Erfahrungsschatz möchte sie weitergeben an andere transidente Menschen, ganz speziell aber Transfrauen, die auch auf diesem Weg sind, ihn gerade beginnen zu beschreiten, oder gerade erst erkennen, dass es ihr Thema sein könnte.


Auch wenn das Thema heute medial zunehmend präsent ist, längst kein Tabu mehr ist, so ist es nach wie vor ein Randthema, ist die Zahl der Betroffenen überschaubar. Sie bilden eine Randgruppe. Daraus resultieren viele Herausforderungen und Probleme im Umgang mit Ärzten, Krankenkassen, Behörden, dem Umfeld und den dabei nötigen Prozessen und Entscheidungen. Das geht weiter mit essentiellen Entscheidungen über Behandlungs- und Operation-Methoden auf dem Weg zum gewünschten äußerlichen Körper. Man kann dabei so allerlei falsch machen, sich den Weg unnötig erschweren bis zu existenziellen Lebenskrisen.

Zwar gibt es heute manche Ansprechstellen, doch die Informationen sind eher spärlich, es ist eine große Aufgabe sich all die Informationen zu beschaffen, die für richtige Entscheidungen nötig sind. Hier möchte die Autorin sich als Ratgeberin verstehen, wissend, dass es in jedem einzelnen Fall andere Bedingungen und damit Entscheidungen geben kann, es niemals ein allgemeingültiges Rezept für diesen Weg geben kann.


Ganz besonders liegt der Autorin dabei die Gestaltung dieses besonderen Weges als Transfrau am Herzen. Das betrift den persönlichen Weg, wie auch die gesellschaftlichen Aspekte.

Die oft zu findende "Opfermentalität" in Transgender-Kreisen, ist ihr ebenso fremd, wie überzogene Sichtweisen und Forderungen an die Gesellschaft in Sachen realer und vermeintlicher Diskriminierungen.

Ist das Thema erst einmal erkannt, versteht sie es nicht, wie so oft medial geschildert, als Leidensweg, weder persönlich, noch gesellschaftlich. Sie hat ihn als einen Weg der Erkenntnis, als einen Weg zur Befreiung der Seele mit Freude erlebt.

Die Möglichkeiten, diesen von vielen Betroffenen als Leidensweg empfundenen Weg, als einen Weg der Freude, einen Weg spannender Erlebnisse und Erkenntnisse zu begreifen und zu gestalten, obwohl er an vielen Punkten durchaus physisch wie psychisch schmerzhaft ist, versucht die Autorin an Hand eigener Erlebnisse und Erfahrungen aufzuzeigen.


Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern, egal aus welcher Motivation Sie mein Buch lesen, viel Spaß bei der Lektüre, und dem möglichen Gewinnen neuer Erkenntnisse.


Ulrika Schöllner